Im Rahmen der Projektwoche unternahmen Schülerinnen und Schüler unserer Oberstufe (GOST12) vom 17. bis 19. Juli 2025 eine Exkursion nach Polen (Krakau). Der zentrale Programmpunkt war am 18. Juli 2025 der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz- Birkenau. Ziel dieser Fahrt war es, Geschichte nicht nur in Zahlen und Texten kennenzulernen, sondern unmittelbar zu erleben, zu begreifen und das Erinnern lebendig zu halten. Die Idee für diese Exkursion entstand gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern im Geschichtsunterricht, als die Frage kam, wie wir das wichtige und prüfungsrelevante Thema der „NS-Gewaltherrschaft“ interessant vermitteln können.
Bereits im Stammlager Auschwitz I wurde uns deutlich, wie grausam und unmenschlich die Bedingungen für die Häftlinge waren. Die Ausstellung konfrontierte uns mit der bedrückenden Atmosphäre des Lagers und der schieren Größe der Anlage. Besonders eindrücklich war für viele die Konfrontation mit persönlichen Gegenständen der Opfer – etwa Koffern, Schuhen oder Haaren, die in erschreckendem Umfang aufbewahrt werden und die Dimension der Verbrechen greifbarer machen, als es Zahlen jemals könnten.
Im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurde sichtbar, wie das nationalsozialistische Regime die systematische Ermordung von Menschen perfektionierte. Gleich nach der Ankunft entschieden SS-Angehörige über Leben und Tod: Wer als arbeitsfähig galt, musste schwerste Zwangsarbeit leisten, während Alte, Kranke, Frauen mit Kindern oder Schwangere unmittelbar in die Gaskammern geschickt wurden. Auf dem riesigen Gelände sind heute nur noch Ruinen von Baracken und Krematorien erhalten – stille Zeugen einer unvorstellbaren Geschichte.
Die bedrückende Atmosphäre ließ viele von uns innehalten. Besonders der Anblick der Gaskammern und Verbrennungsöfen verdeutlichte das heute unvorstellbare Ausmaß dieses Menschheitsverbrechens. Und doch gibt es auch Zeugnisse von Menschlichkeit: Häftlinge, die ihre knappen Essensrationen teilten oder einander unterstützten, um gemeinsam zu überleben, wie wir anschließend in einem Workshop gelernt haben.
Stimmen von Schülerinnen und Schülern
„Birkenau wirkt erschlagend. Die Weite des Geländes und die Leere lassen das Ausmaß der Vernichtung erahnen. Es entsteht ein Gefühl von Ohnmacht und Trauer.“
„Birkenau steht für den systematischen Massenmord an über einer Million Menschen, vor allem Jüdinnen und Juden. Der Ort ist ein Zeugnis der NS-Ideologie und ihrer Folgen.“
„Birkenau fordert zur Auseinandersetzung mit Verantwortung, Mitmenschlichkeit und Erinnerungskultur auf. Er mahnt, wohin Hass und Gleichgültigkeit führen können.“
Der Besuch hat uns eindringlich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, diese Geschichte weiterzuerzählen. Die Opfer verdienen unser Gedenken, und wir tragen Verantwortung dafür, dass die Erinnerung wach bleibt. Auschwitz mahnt uns: Nie wieder.
Schülerinnen und Schüler der GOST 12 mit ihren Fachlehrern Frau Reuchsel, Herrn Scherer und Herrn Feldhahn