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Auschwitz


19.10.2022

Bild Auschwitz

Am 19. Oktober starteten wir mit unserer Besuchergruppe eine deutsche Führung als erstes durch das Hauptlager Auschwitz und später über das Gelände des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Während der Führung besichtigten wir die einzelnen Baracken sowie Überbleibsel der Krematorien.

Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager im NS-Staat. Es befindet sich in der polnischen Kleinstadt Oświęcim, die zwischen Kattowitz und Krakau liegt. Auschwitz hat eine dunkle Vergangenheit hinter sich und gehörte für bestimmte Zeit zu Deutschland, Österreich und Polen. Es bestand aus einem Lagerkomplex, welcher drei KZ und viele große Außenlager umfasste. In diesem Vernichtungslager wurde die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ von den Nazis auf die Spitze getrieben.

Nach seiner Errichtung im Mai 1940 wurden bis 1945 mehr als 1,1 Millionen Menschen ermordet. Zum Kommandanten von Auschwitz wurde Rudolph Höß, SS- Hauptsturmführer, ernannt. Ab März 1942 kamen die ersten Juden aus Ungarn nach Auschwitz-Birkenau. Später wurden Juden aus ganz Europa dort gefangen gehalten und ermordet. Bis 1944 wurde das Vernichtungslager vergrößert und ausgebaut. Es diente als gewinnbringendes Gewerbe für die Nazis.

Als erstes diente das Vernichtungslager für polnisch politische Gefangene, da die Kapazitäten der vorhandenen Gefängnisse zur Inhaftierung nicht mehr ausreichten. Der Alltag im Lager war von Gewalt, Willkür, Unterordnung und Morden bestimmt. Häftlinge versuchten, sich im Existenzkampf nicht aufzugeben und zu überleben. Die Orte, an denen die Züge mit den fensterlosen Waggons ankamen, nannte man Rampen. An diesen wurde unter anderem von einem Arzt namens Johann Paul Kremer nach Arbeitsfähigkeit bzw. Brauchbarkeit selektiert. Dort wurde ebenfalls entschieden, ob die Menschen für Experimente infrage kamen. Besonders gefragt waren Zwillinge, die wesentliche Informationen zur Erb- und Genforschung beitragen konnten. In den Waggons herrschten unmenschliche Bedingungen. 70-80 Menschen befanden sich in einem Waggon. Im hitzigen Sommer starben bereits viele Menschen im Wagen, bevor sie überhaupt das Ziel erreichten. Der Ausstieg bedeutete Erleichterung. Die Juden kamen nicht mit großen Erwartungen hierher und hofften auf ein Wiedersehen mit Bekannten. Sie waren ahnungslos und wussten nicht, was sie erwarten würde.

Es gab bis zum Sommer 1944 vier Krematorien. Diese wurden jemals in zwei Gaskammern unterteilt. Das Zyklon B, welches zur Vergasung der Juden, Roma und Sinti, Homosexuellen, Behinderten und Kranken benutzt wurde, war in seiner Menge abhängig von der Größe der Gaskammer. Anfangs nutzte die SS das Mittel, um in KZ-Baracken Schädlinge zu bekämpfen. Ab September 1941 entschied Höß, dass künftig auch Menschen vorrangig mit Zyklon B vernichtet werden sollten, indem die Opfer qualvoll erstickten.

Auf dem gesamten Gelände standen bzw. stehen immer noch Baracken, Werkstätten, Lager, Wasserkläranlagen Wachtürme und symmetrisch angepflanzte Bäume, welche jeglichen Fluchtversuch verhindern sollten. Es gab außerdem eine Kaserne gegenüber der Hauptstraßenseite, neben der sich die Kommandantur befand. Im Sommer 1944 brachen mehrere Epidemien, wie z.B. Typhus, aus. Menschen mussten teilweise in LKW’s abgeladen werden, da sie zu schwach für den alleinigen Ausstieg waren.

Am 17. Januar 1945 fand die letzte Zählung der Häftlinge statt. Diese liefen Todesmärsche gen Westen, da die Alliierten immer näher rückten. Tausende Menschen überlebten diesen Marsch nicht, Schwache wurden erschossen. 10 Tage später, am 27. Januar, befreite die Rote Armee die Gefangenen.

Nun befindet sich auf dem Gelände eine Gedenkstätte und Museum, um Besuchende über die Verbrechen der Vergangenheit aufzuklären. Es wurde erwartet, dass man dem Ort mit Respekt und Anstand gegenübertritt. Die wenigen Zeitzeugen, die dieses KZ überlebten, berichten heute über ihre Erfahrungen und ihr Leben in Auschwitz-Birkenau. Sie treten mit Generationen aller Altersklassen in Kontakt, um die Erinnerungen lebendig zu halten.

Auschwitz-Birkenau ist zu einem Symbol des Völkermordes geworden und erinnert an das dunkelste Zeitalter nicht nur Deutschlands, sondern ganz Europas.

Unser Fazit: Wir empfanden die Fahrt als äußerst gelungen. Dadurch, dass wir immer schon einmal nach Krakau wollten, um uns den Ereignissen und Erinnerungen der Vergangenheit zu stellen, fanden wir den Ausflug zum Mahnmal/Museum Auschwitz Birkenau besonders emotional und gleichzeitig unfassbar informativ. Es ist noch einmal etwas anderes, am Ort der grausamen Geschehnisse zu stehen, als Fakten aus Geschichtsbüchern auswendig zu lernen. Besonders schön fanden wir, dass die Fahrt einen zusammengeschweißt hat. Somit musste man die schlimmen Erinnerungen nicht allein bewältigen, sondern konnte immer mit anderen darüber sprechen und somit besser verarbeiten, was man gesehen, erfahren und gehört hat. Wir hätten uns noch mehr Tage zusammen gewünscht, da wir das Gefühl hatten, dass erst am letzten Tag jeder so richtig zusammenwachsen konnte. Alles in allem kann man sagen, dass die Fahrt für uns extrem emotional abgelaufen ist und man ebenfalls mit gemischten Gefühlen in den polnischen Zug gestiegen ist, der uns zurück nach Berlin bringen sollte. Eines war uns jedoch bewusst, als wir in Berlin ankamen. Wir würden alles, was in unserer Macht stünde, tun, damit so eine Katastrophe nie wieder passieren wird. Die Fahrt gehört zwar der Vergangenheit an, aber unser Auftrag liegt in der Zukunft.

Sandro Wilhelm, Leonie Lorenz, Jessi Wendt (go13)




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